Archiv für den Monat: Juni 2009

Gummiüberzieher

Wer jetzt an die die liebe Lümmeltüte denkt, die uns in allen Geschmacksrichtungen vor Viren, Pilzen und anderen Überraschungen schützen soll, hat weit gefehlt. Es ist Mode geworden, in Bäckereien, Metzgereien, an der Wursttheke begegnen wir Ihnen, den Gummiüberziehern. Getragen von den Verkäufern wiegen sie uns in Sicherheit.

Fäkalkeime, Grippeviren und anderes Gewürm wartet darauf von der Hand des unreinen Verkäufers auf meine Wurst zu springen. Um mir alsbald die übelsten Krankheiten anzudichten. Doch die Geheimwaffe der Verkäufer heißt Gummihandschuh. Als Keim hemmende Blockade liegt er zwischen Ihren schwitzenden Händen und meiner Wurst. Das beruhigt mich. Der Verkäufer muss nach der Toilette sein Hände nicht mehr waschen er hat ja einen Gummihandschuh, der „mich“ schützt.

Hungrig und im Supermarkt meines Vertrauens stehe ich an der Wurstheke – kein Verkäufer in Sicht. Mein Blickt schweift durch den Verkaufsraum, als mir ein Mädchen – ca. 20 Lenze, Dosen aufstapelnd ins Auge springt. Gummihandschuhe deuten darauf hin, die richtige Person erspäht zu haben. Ich schaue Ihr zu während Sie durch Gummi geschützt, staubige Essenskontainer schlichtet.

Nach ca. 1 Minute entdeckt Sie mich vor Ihrem Tresen und eilt hinter die Theke mit den Worten was es denn sein darf. Ich zeigte auf ein Stück Zwiebelmetwurst, was meinen Mittag versüßen sollte. Den Träger vor meiner Wurst schützend, bewegte sich ein, den Dreck nicht anzusehender Gummihandschuh, in Richtung meiner Wurst. 10 Zentimeter vor der Berührung schreckte er zurück und seine Trägerin schaute mich mit aufgerissenen Augen an. Vermutlich hatte Sie mein entgegen geschmetterter „Halt“-Ausruf aufschrecken lassen. Ihr Kälbchen-Blick verriet mir Ihre Ratlosigkeit.

„Eben haben Sie noch mit Ihren Gummihandschuhen die Dosen aufgestapelt und greifen jetzt mit Ihren gebrauchten Überziehern nach meinem Würstchen, das kann ich nicht zulassen“ – klärte ich Sie auf. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie für mich neue Überzieher benutzen würden“. Es war schön anzusehen wie Ihr Gesicht an Farbe gewann, während Sie mit einem frischen Verhüterli meine Wurst ergriff und mir recht verkniffen einpackte.

Zum Toiletten putzen eingesetzt, erfreue ich mich immer wieder an diesen Dingern. Wäre da nicht der Schweiß, der sich in kürzester Zeit im Handschuh sammelt. Den Handschuh zu wechseln scheitert an aufgeweichten Griffeln, die wie Sekundenkleber an der zweiten Haut haften. Ein überstreifen wird zur Geduldsprobe.

In mir reift der Verdacht, dass ein einmal angelegter Handschuh für alles verwendet wird, was zu schützen ist – mal die Wurst mal die Finger oder auch andersherum. Irgendwie praktisch, kein Händewaschen, keine schmutzigen Finger, kein Handschuh Wechsel …

Psychologie der Forentrolle

Ein paar der anstrengenderen Exemplare möchte ich Euch vorstellen.

Wie ein Grippevirus viele Menschen ansteckt, so kann ein faules Ei den Salat verderben. Jeder kennt diese grünlich schillernden Fliegen, die aus hunderten von schwarzen Fliegen heraus leuchten. Am Computer sitzend nenne ich sie: „Selbstdarsteller“. Stetig bemüht, gockelhaft Ihr selbst attestiertes Wissen zur Schau zu stellen, schlummert in Ihnen ein empfindliches Seelchen, dass auf die geringste Kritik mit verbalen Kotz-Attacken reagiert. Schnell haben Sie sich, durch Infragestellung ihres Wissens gekränkt, aus der Gemeinde gelöscht um wenige Tage später wieder aufzutauchen. Mit ihrem Verhalten umschiffen sie geschickt den eigenen Rauswurf.

Dann gibt es die „Schwanz“-Vergleicher, die stetig den Größeren und Besseren haben müssen. Sie beschränken sich auf die Präsentation, sind Neuerungen völlig unaufgeschlossen und erinnern gelegentlich an Spam-Versender. Alles was nicht Ihren Interessen dient ist zu schwierig, zu kompliziert, zu zeitaufwändig. Diese Gruppe hat einen hohen Demotivationsfaktor und lässt einen oft ins grübeln kommen warum man sich das antut.

Sehr beliebt sind auch die Besserwisser, die einen über freie Meinungsäußerung belehren, mit unbelegten Behauptungen und mangelndem Hintergrundwissen Stimmung machen und auch sonst recht erbärmliche Aussagen treffen. Nicht über den wenige Millimeter hohen Tellerrand schauend, werden Welt verbessernde Ratschläge erteilt, die zwingend anzunehmen sind, da sie sonst mit Kündigung drohen. Immer wieder muss ich mich fragen wie Sie auf die Idee kommen, dass sie vermisst werden könnten.

Schulversager und Politspinner

Zeigt unser zukünftiges Rückgrat der Gesellschaft, unsere Studenten und Schüler, endlich Engagement und protestieren für eine bezahlbare und mit Verstand geplante Schulausbildung, disqualifizieren sich lauthals, einige dieser, ich vermeide das Wort „unserer“, Politiker und Schuldirektoren. Verweise und andere Strafandrohungen tragen Ihre Potenz, Ignoranz und Unfähigkeit auf akute Situationen zu reagieren, auf die Straße.

Mein Sohn bekäme, würde er Interesse zeigen, augenblicklich einen Freibrief um für seine Rechte zu kämpfen. Auf der Entschuldigung würde stehen: … konnte nicht in die Schule kommen, weil er Ihren Job machen musste … Direktoren sollten Ihre Schüler ermutigen für deren Zukunft zu kämpfen, glänzen statt dessen, nur Medien geil, mit kleinkarierten Drohgebärden. Ihr seid die Leute, die etwas verändern müssen.

Schämt Euch, Bildung zu vermitteln sollte Berufung sein und nicht Beruf, vor allem kein Machtspiel selbst profilierender Wichtigtuer. Von mir eindeutig die rote Karte!

der Fluch oder die eigene Homepage…

Wird dem enthusiastischen Internetvagabund gelegentlich unterstellt er vereinsame, treten einzelne Exemplare höchst kommunikationsfreudig über Ihre ureigene Homepage in Verbindung. Sei es das eigene Gedankengut, die eigene Sammlung, der Anspruch seinen Unmut in die Welt zu tröten oder einfach nur selbst der Herr im Haus zu sein, schnell ist ein guter Grund gefunden sich der Öffentlichkeit zu stellen.

Kaum sind die vagen Inhalte abgesteckt, wird nach günstigen Anbietern Ausschau gehalten, Software erkundet und bei der Konkurrenz gespickt. Mag der PC-Freak sich noch mit kryptischen Code herum schlagen, ist der Normalanwender auf der Suche nach einem der zahlreichen Baukästen die den Einstieg erleichtern. Bildchen werden erstellt, Text in Form gebracht, Ideen der Mitbewerber entliehen und mit kreativer Freude das erste Werk zusammen getragen.

Noch nicht ganz fertig, hofft der Künstler auf erste Reaktionen, Besucher die einem sagen wie aufregend die kargen Seiten doch sind. Das eigene Gästebuch soll die Früchte der Arbeit dokumentieren. Nach Tagen der Arbeit, sich selbst den goldenen Bastelwastel verliehen, bleiben die Reaktionen aus. Verbliebene Freunde, Kollegen und jeder der „bereitwillig“ zuhört muss sich die kryptische Webadresse notieren um der eigenen Leistung zu preisen. 2 Einträge im Gästebuch, die liebe Schwester und ein Kollege, der auch sonst ein Herz für Tiere hat, vermitteln den erbärmlichen Eindruck eines Versagers.

Enthusiasten zeichnen sich durch einen starken Willen aus und geben niemals auf. Die Analyse zeigt, dass von den 73 Besuchern im letzten Monat 90 Prozent auf die zahllosen Suchmaschinen, denen man die WEB Seite in den letzten Wochen durch ausfüllen zahlloser Aufnahme-Formulare anvertraut hat, fallen. Der Rest lässt sich nicht zuordnen. So rechte Freude mag nicht aufkommen und Resignation macht sich breit.

Unverhofft und höchst ersehnt nach Monaten ein neuer Gästebucheintrag. Trotz kritischer Betrachtung, mag es nicht gelingen den Eintrag einem bekannten Gesicht zuzuordnen. Wahrhaftig, ein echter Besucher. Vermutlich hat sich Robinson Crusoe über Freitag ähnlich gefreut.

Das gibt Ansporn, neue Kommunikationswege müssen eröffnet werden – ein Forum muss her. Ausführliche Recherche und deutlich gestiegene Vorraussetzungen lassen den Provider wechseln. Geld spielt keine Rolle, jedes Hobbie muss finanziert werden. Eine erste eigene Domain sollen der WEB-Adresse den letzten Schliff geben. Jedes winzige Ziel vor Augen motiviert – die Lunte ist gelegt…

…Das Forum seit Wochen in Betrieb, die selbst gelegten Einträge verstauben einsam. Die Log-Files zeigen verirrte Besucher, die ansonsten keine Spuren hinterlassen. Auf mach einer Trauerfeier ist mehr Freude zu spüren…

Ein Freak lässt sich von so etwas nicht unterkriegen. Mit Scheiße fängt man fliegen und mit Speck Mäuse. Drastischere Mittel müssen her – neu Registrierungen und erfundene Fragen sollen Besucher bekunden. Alle Familienmitglieder bekommen einen Zwangszugang und treten unter Pseudonymen in Erscheinung. Welch eine Seifenblase und ein historisches Tief – aber ein Freak gibt nicht auf!

Die Lunte glimmt – der erste echte User erweist sich als Glücksfall. Ein Selbstdarsteller – ein Homepagebetreiber ohne Homepage. Einer der seine Inhalte auf möglichst vielen fremden Seiten verteilt ohne sich den Stress der eigenen Homepage anzutun. Auch eine Made ist Leben – wir sind auf der Überholspur.

Um mehr Honig für Suchmaschinen vorzuhalten und Vorbeifliegende zur Einkehr zu bewegen, muss eine kleine Wissenssammlung her, auf der alles zusammen getragen wird was mit gutem Gewissen entliehen werden kann und von Nutzen ist. Ein Motivationsretter, der erste schreibende Nutzer, hebt sich durch zahlreiche Beiträge hervor, mit denen er auch andere Foren bestäubte, aber das spielte keine Rolle – mehr Inhalt hilft mehr Besucher zu bekommen. Zahlreiche Bücher dienen als zusätzliche Quelle. Autoren werden angeschrieben und die Genehmigung zur Verwendung von Bildern und Texten erbettelt.

Die Taktik geht auf – der ein oder andere Besucher verweilt zu einem Pläuschchen. Jede Spur zieht irgendwie neue Besucher an, ein kleines Grüppchen etabliert sich, das hier und da etwas schreibt. Das mit den Fliegen hatten wir ja schon…

Der Durchbruch sollte ein Hinweis eines Freundes werden. „Wiki“ das Zauberwort der Zusammenarbeit. Jeder kann mitmachen, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Besucher wurden mit subtilem Druck zur Mitarbeit motiviert. Die Idee zündete!

Das WEB-Seiten-Sterben hat begonnen. Eine von vier, als ernsthafte Mitbewerber eingestufte Seiten, ist vom Netz gegangen, das sollte Besucher bringen. Die Statistiken zeigen ständig wachsende Bienenschwärme. Ein wenig Stolz macht sich breit. Unzählige Stunden die Schnittstelle zum Besucher zu verbessern zahlen sich aus.

Die Freundin zickt während der Mutation zum Programmier-Junkee. Nächte vor der Kiste hinterlassen den Eindruck von Desinteressse an Ihr. Sie hat sicher recht, aber die Gemeinde kann nicht enttäuscht werden. Ein Freak gibt nicht auf …

Zahlreiche Monate und auch eine Freundin später – der nächste Mitbewerber leidet an Besucherschwund.

Einige der fleißigsten Besucher bilden ein neues Rückgrad aus Moderatoren und helfen die Beitragsflut sachlich zu gestalten. Echte Koryphäen, mit Wissen zum anbeten, lassen die Seiten zu einem Wissenspool werden.

Die Kosten werden deutlich 4-stellig, Spendenaufrufe und Werbung verschaffen eine solide Basis. Die Umzüge häufen sich und auf der neuesten Kiste könnte eine Firma mit 100+ Leuten Ihren Geschäftsbetrieb abwickeln.

Allerlei neue Freunde und auch Spinner tummlen sich. Zugegeben, Sammler sind irgendwie immer Spinner, ich mitten drin.

Webmaster die neuen Puffmütter – die lieben Besucher müssen umhegt und getätschelt werden. Die Heilsarmee könnte keine bessere Seelsorge leisten. Hier und da fehlt es an der Motivation sich den Müll der Querulanten aufzuladen und wird lt. der Aussage einiger empfindlicher Seelchen, die bereits das weite suchten, arrogant und unerbittlich.

Fortsetzung könnte folgen …

Schaben, Zecken und Schmarotzer …

Wir schimpfen über Zwangsregistrierungen, die zahllosen Gängelungen die Softwarekäufer ertragen, damit Firmen wie Microsoft, ihre Bugsammlungen mit noch mehr Gewinn verkaufen können. Wir bangen um Daten ,die verschlüsselt und für uns uneinsichtig übertragen werden. Dabei ist MS mit Windows nur die „Basis“ des Eisbergs.

Softwarehersteller erfreuen uns ständig mit neuen Errungenschaften, die wie Kletten in unserem System haften, „um uns auf dem aktuellen Stand zu halten“. Mag dies bei einem Virenscanner, einem Betriebsystem noch einleuchten, erschließt sich mir, bei gelegentlich gestarteten Programmen kein Nutzer freundlicher Grund.

Es ist Mode geworden, dass jedes Progrämmchen ein paar Anhängsel mitbringt, die in unserem Arbeitsspeicher herum dümpeln, kontinuierlich nach Hause telefonieren und den Herstellern unsere Daten übertragen.

Ein von mir besonders geliebtes Beispiel ist unser allgegenwärtiger Suchmaschinenbetreiber, der mir mit seinem Updateservice den Speicher zumüllt. Gut geschützt und mit allerlei Schutzrechten versehen liegt er da auf meiner Platte der „UPDATER“. Bei der Installation eines Google Programms schlich er in meinen Rechner und nistet sich wie ein Virus ein. Hier und da tritt er in Aktion und kaum einer weiß warum. Bei mir hat GoogleEarth ihn mitgebracht und im Programmverzeichnis platziert. Kaum installiert ist er gestartet und hängt am Puls meines PCs. Er schmarotzt meine Rechenleistung und damit Strom. Ob Google ein Kunstwort aus Goo und gle ist? Goo bedeutet so viel wie Schleim, Glipper, Klebstoff und was gle bedeutet ist mir noch verborgen geblieben.

Die Deinstallation von Hand gestaltet sich schwierig, da die Prozesse laufen und das Verzeichnis geschützt wurde. Als erfahrener User gelingt es mir dennoch diesen „Unnützling“ aus dem System zu verbannen.
Siehe da, der händisch im Programm gestartete Update aus dem Menü von GoogleEarth lässt sich immer noch aufrufen und meldet pflichtbewusst „keine neue Version“. Was hat dieser „UPDATER“ die ganze Zeit getan, wenn er nicht benötigt wird? Mir kommen allerlei Szenarien in Gedanken die ich bisher nur Virenprogrammieren zugesprochen habe – nein es muss etwas zu unserem Besten sein. Saub“ä“rmann Google will mich nicht ausspionieren – ich komme wieder ins Zweifeln!

Wer denkt unser Suchmaschinenprimus wäre der Einzige hat weit gefehlt. Zahlreiche als Helper, Schnellstarter etc. getarnte Programme befallen meinen Arbeitsspeicher während ich auf Microsoft mit Ihrem langsam startendem Betriebsystem schimpfe. Da haben wir den iTunesHelper, AppleSyncNotifier, QuickTime Task, den Java Updater, Adobe Acrobat Updater… All diese Programme ziehen, unter dem Mantel gut für uns zu sein, den Systemstart in die Länge und lauschen und lauschen nur um dann wenn Ihre Stunde schlägt ein paar Sekunden schneller zu starten als die Konkurrenz. Ich glaube Menschen mit derartigen Charakterzügen nennt man Blender oder Schmarotzer und genießen einen ganz schlechten Ruf.

Wäre es nicht ein Einfaches, einen Schnellstarter mit dem ersten Programmaufruf zu laden und ggf. erst dann im Speicher zu belassen oder vielleicht den Anwender danach zu befragen ob er das auch möchte. Wäre es nicht auch einfach, beim Programmstart auf neue Updates zu prüfen und erst dann darüber zu informieren. Wir könnten unseren Rechner ganz dafür verwenden, wofür wir Ihn gekauft haben. Müssten nicht ständig darüber nachdenken, was die erzwungenen Helfer die ganze Zeit treiben.

Aber! es soll Programme geben bei denen wir die Helfer abschalten können. Auf der Suche nach der Einstellschraube ist schon so manchem ein Bart gewachsen. Gut versteckt, getarnt im vierten Untermenü, findet sich ein wenig aussagender Menüpunkt, der den Dienst für den Rechnerstart deaktivieren soll.

Mir bleibt nur Google und Co dafür zu danken, dass sie wie Zecken immer so nah an mir dem Anwender sind.
Ich glaub ich lass mich besser impfen …

Vernissage

herbie1Die Kater-Rabauken Sammy und Herbie heben einen großen Appetit was sich in entsprechender Verdauung wiederspiegelt. Sammy, ein 6 Kilo schwerer „roter Riese“ und ein rechtes Sensibelchen erledigt sein Geschäft nur da wo es klinisch sauber ist. Nebenbei ist er auch noch zu faul seine Werke zu verbuddeln was es noch erfreulicher macht.

Um es dem Herren recht zu machen gleicht die Toilette einer Doppelgarage und ein mittlerer Hund könnte sie als Hundehütte verwenden. Das Streu (1 ganzer Sack) ist darin gut verteilt.

Ich frage mich immer wieder ob die beiden Kater heimlich die Toiletten leer saufen, da ich nicht wüsste wo sie sonst die ganze Flüssigkeit her nehmen könnten. Ich erwähnte schon das Sensibelchen, der es bevorzugt seine Werke zur Schau zu stellen. Seine neueste Idee war es Bodenfliesen mit geschmeidigen Kunstwerken zu versehen, so dass ich ihm ein Katzenklo ohne Streu in ein Eck stellte in dem er seine Werke ausstellen kann, was er nun bereitwillig tut. Er beschränkt sich dabei aber auf Skulpturen.

Es gab auch ein Leben vor dem neuen Ausstellungsraum, ein leben wo die kunstvoll getürmten Kringel an etwas ungünstigeren Stellen platziert wurden.

sammy
Spontan muss ich an den Platz im Vorraum vor der Eingangstüre denken. Welch eine Überraschung als sich die Tür öffnete und eine Spur unterhalb der Tür den Weg zum Meisterstück markierte, was jetzt leider etwas gelitten hatte. Dies sind die Momente in denen ich die pelzigen Wegelagerer für Ihren Einfallsreichtum liebe.

Die Vollendung war eine morgentliche Vernissage mit Herbie. Sammy zeigte ihm sehr eindrucksvoll (Ihr dürft das Wort „eindruck“svoll wörtlich nehmen) was er geschaffen hatte. Rücklings fand sich der kleine Kater beschmückt von sagen wir mal „Speiseresten“ in einer unangenehmen Situation wieder. Wer möchte schon so garniert durch die Wohnung laufen. Schwups wird an der Wand geschubbert und da gerieben und aus einer Skulptur wird eine Reihe geruchsvoller Gemälde.

Das ganze Treiben fand ein jähes Ende unter der Dusche.

abtauchen in andere Welten …

Wracktauchen
Wracktauchen
Wracktauchen ist ein Nervenkitzel für jeden Unterwasserfreund. Schwerelos fliege ich über längst versunkene Schiffe oder andere Unglückszeugen. Häufig seitlich gekippt, liegen Sie am Meeresgrund. Luftblasen strudeln aus den Lungenautomaten der anderen Taucher, suchen sich Ihren Weg nach oben währen schräg ein Mast das Kreisen durchbricht. Die Schräge beim Betauchen gibt mir einen Moment das Gefühl der Desorientierung und Unsicherheit. Es fällt schwer die eingeübten Sichtweisen zu verlassen und suche Orientierung an den Schwebeteilchen die statisch vor meiner Maske meine konstante Tiefe signalisieren.

Du bist aber schräg drauf …

Rote dünne Haare zu einer Art Vogelnest zusammen gesteckt in dem kein Vogel aufwachsen möchte. 5 Ohrstecker links und 3 Ohrstecker rechts, dazu ein Totenkopf an einer kleinen Kette. Das weite, schwarze ärmellose Top läßt wenig Spielraum für erotische Phantasien. Den Arm ziert ein kleiner Schmetterling, der den Eindruck macht, als stammte er aus einer Zeit in der diese Blume noch geblüht hat und mag sich nicht so recht in das übrige Bild einfügen.

Auf einer Party hatte es sich ergeben, dass wir uns begegneten. So provokant Sie in Erscheinung trat, so sensibel wirkte Ihr Inneres. Als ich Ihr so erzählte, dass ich sehr gerne in alte Bergwerke krieche, schaute Sie mich an und sprach „Du bist aber schräg drauf“.

Ich, der „Normalo“ musste schmunzeln, fühlte mich irgendwie geschmeichelt und sagte: „Danke“.