Ich warte. Gleich kommt er wieder. Meine Handinnenflächen werden feucht. Ich weiß nicht was ich tun soll, warum nur ist das so schwierig. Ein paar Schritte nur, ein einfaches „Ja, ich wage es“. Er kommt näher. Ich könnte auch weitergehen, den alt bekannten, beschwerlichen Weg. Ganz in Ruhe, ohne Nervenkitzel. Er bleibt vor mir stehen, meine Muskeln spannen sich. Ich höre mein Blut in den Ohren pulsieren. Ausgeknockt, keine kleinste Bewegung ist mir möglich. Er wartet, wartet nur auf mich, er bietet sich an. Nicht jetzt! Ich kann nicht. Dann ist er weg. Ich entspanne mich und mir wird wieder warm. Mein Gott, wie kann ich mich nur so quälen, ich bräuchte nur weiter meinen gewohnten Weg zu gehen. Aber es kitzelt mich, etwas lockt mich und sagt “komm nur, Du wirst sehen wie einfach und leicht es ist.“ Die Sekunden verstreichen. Der Reiz ist zu groß. Er kommt wieder. Es ist doch so einfach, ich weiß ich kann es. Nur ein Knopf drücken, ich kenne den Ablauf. Ein paar Schritte, Augen zu und durch. Ich tue es. Wer bleibt wieder vor mir stehen. Ich bekomme kaum Luft und ich erkenne alles nur noch wie durch ein Tunnel. In meiner Brust wird es eng. Ich spüre den Sog als er mich einlädt. Und betrete einen neuen altbekannten Boden. Den Boden der Leichtigkeit. Ich halte mich fest und drücke seitlich meine Hüfte gegen ihn. Ich spüre einen Ruck und schließe die Augen. Gleich werde ich endloses Glück und Befreiung empfinden. Wieder ein Ruck und er entlässt mich. Unbeschreiblich ist das Gefühl. Ich gehe, nein ich schwebe vorwärts. Endlich bin ich frei und angekommen – …in der 6. Etage.